Gorilla

Ein paar Leute spielen friedlich Federball und blockieren damit den Durchgang zwischen „schöner wär´s“ und „schöner ist´s“. Immer mehr „Melancholiker“ tauchen auf, schick gemacht, schwarz, weiß, schwarz-weiß-gestreift. Alle tragen Hausschuhe und haben irgendwie einen Tick. Sie stellen Fragen, ihre eigene Existenz betreffend, backen Waffeln, ein Bär puzzelt, sie haben seltsame Vorlieben oder warum muss sich ein Teilnehmer an einem Widerstandskongress mit einer Umzugskarton großen schwarzen Umhängetasche, randvoll mit Stofftieren herumdrücken? 350 gestreifte Kissen werden verteilt, es wird von einer Kissenschlacht gemunkelt. Ein junger Mann sitzt alleine vor einer Torte, aus einer Spielhölle dringt rotes Licht, die schüchterne Rehguerilla sitzt immer in der letzten Reihe und mittendrin sitzt eine Frau mit Tupperdose auf dem Schoß, bietet den anderen im Publikum Apfelschnitzen an. Ein Mädchen trägt mit einem großen Pinsel Rouge auf, nur ganz leicht, nur so ein bisschen, dann ist sie schon zufrieden.
„…, ein beinahe rührendes Rahmenprogramm aus Federball und Murmelspiel und Kissenschlacht, wie es wohl nur der Schmalclub auf die Beine zu stellen in der Lage ist.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung 14.02.05)

24.Schmalclub / 2005
Widerstandskongress „Schöner wär’s wenn’s schöner wär“ / Schauspiel Frankfurt
Silke Bauer, Bernd Euler und Betty Lauck

www.schauspielfrankfurt.de